Einsatzbereiche in der FSP Unterstufe

Das Arbeitsfeld "Jugendzentrum"

Das Berufsfeld im Jugendzentrum ist sehr vielseitig in seinem Aufgabenbereich und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten für Aktivitäten.

Zu den Aufgaben im Jugendzentrum gehören unter anderem die Planung und Durchführung von Freizeitaktivitäten aus der Lebenswelt der Jugendlichen, die Unterstützung von Jugendlichen in ihren Problemen, die Förderung der Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung und die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Vereinen beispielsweise über die Jugendkonferenz. Dazu kommen hauswirtschaftliche Aufgaben, die im Jugendzentrum anfallen.

 

Für die Arbeit im Jugendzentrum ist es wichtig, flexibel zu sein, da man auf die Interessen der Kinder und Jugendlichen eingeht und darauf aufbauend Angebote und Aktivitäten für diese plant. Außerdem braucht man Empathie, um sich auf die Kinder und Jugendlichen einzulassen und ein gewisses Maß an Kreativität in der Erstellung von Angeboten ist auch sehr hilfreich.

 

Das Arbeitsfeld "Wohngruppe"

Die Arbeit in diesem Bereich ist in den Paragrafen §34 SGB VIII und §41 SGB VIII festgehalten und geregelt. Diese zählen zur Kinder- und Jugendhilfe. Aufgrund dessen sind die Tätigkeitsbereiche sehr vielfältig. Zum Einen gehört die Begleitung von Terminen, wie Arztbesuche, Hilfeplangespräche oder Behördengänge zum Alltag. Zum Anderen stehen die Fachkräfte den Kindern und Jugendlichen als Ansprechpartner:innen und Begleiter:innen beim Bewältigen ihres Alltages zur Seite. Abhängig von dem Alter und den persönlichen Geschichten der Klient:innen gestaltet sich der Alltag und die Intensität der Betreuung. Es werden Fragen aufgegriffen von "Wie wasche ich Wäsche?" über "Wo mache ich mein Praktikum?" zu "Wie geht es nach der Jugendhilfe weiter?". Kein Tag ist, wie der andere. Diese Vielfalt ist einer der Gründe, weshalb mir die Arbeit in diesem Feld besonders gut gefallen hat. Zudem hatte ich während des Praktikums das Gefühl, dass die Arbeit dort auch nachhaltig einen großen Wert für die Klient:innen hat. Vor dem Praktikum hätte ich nicht gedacht, dass die Arbeit mir so gut gefällt. Aufgrund dessen kann ich es euch empfehlen in diesem Bereich ein Praktikum zu machen. So habt ihr die Möglichkeit dieses Arbeitsfeld kennenzulernen ohne daran gebunden zu sein.

 

Wichtig zu erwähnen ist außerdem, dass die Arbeitszeit am Nachmittag und am frühen Abend ist. Dies macht das Arbeitsfeld Jugendzentrum für einige attraktiver, allerdings berichten auch einige Mitarbeiter, dass dies die Kombination aus Privatleben und Arbeitsleben etwas erschwere, da man dadurch weniger Zeit mit Freunden und Familie verbringen kann, welche vormittags arbeiten.

 

Das Arbeitsfeld "Hort"

Ich absolviere zurzeit mein Praktikum im Hort. Dies ist eine Tageseinrichtung, die am Nachmittag nach der Schule stattfindet, wo Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren von 12:30 Uhr bis 17:00 Uhr betreut und gefördert werden. Der Hort arbeitet nach der Grundlage des §22 und §22a im SGB VIII, sowie nach dem „Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder“. Die Kinder kommen nach der Schule direkt in den Hort, da sich dieser im Nebengebäude der Grundschule befindet. Nachdem sie angekommen sind, essen wir gemeinsam Mittag, woraufhin wir dann in die Hausaufgabenzeit übergehen. Auf die Hausaufgaben wird in meiner Einrichtung besonders viel Wert gelegt, damit die Kinder, wenn sie am Nachmittag oder Abend nach Hause kommen, Zeit für Dinge haben, die sie gerne machen. Nach der Hausaufgabenzeit finden pädagogische Aktivitäten statt. Anschließend gehen die Kinder entweder allein nach Hause oder sie werden abgeholt. 

 

Dies ist für mich ein neues Arbeitsfeld, in dem ich zuvor noch nie tätig war. Am Anfang der Praktikumszeit hatte ich vor der Umstellung in das neue Arbeitsfeld Respekt, aufgrund der neuen Altersgruppe. Nichtsdestotrotz habe ich mich jedoch gefreut und war neugierig, was mich im Hort erwarten wird. In mein Praktikum bin ich mit gemischten Gefühlen gestartet, kann jedoch sagen, dass sich diese zum Positivem gewandelt haben, da ich gut und schnell Kontakt zu den Kindern aufbauen konnte und mich in den Tagesablauf einbringen konnte. Nun stehe ich schon am Ende des Praktikums und kann sagen, dass ich viele neue Erfahrungen sammeln konnte, vor allem in Bezug auf die neue Altersgruppe. Ich nehme für mich mit, dass ich es nicht ausschließe, später einmal in dem Arbeitsfeld zu arbeiten. 

 

Das Arbeitsfeld "integrierten Gesamtschule"

Das Praktikum in einer integrierten Gesamtschule ist sehr interessant. Der Bereich der Schulsozialarbeit ist sehr facettenreich, weshalb kein Tag in seinem Ablauf vorhersehbar ist, noch dem vorherigem gleicht. Auch die Arbeit mit der Klientel ist sehr interessant, da sich in den Jahrgängen 5 bis 13 verschiedenste Themen, Interessen und Konflikte wiederfinden. Wer spontan ist und sich situativen Bedingungen schnell anpassen kann, wird in einer integrierten Gesamtschule ein großartiges Praktikum haben. Ich kann wärmsten empfehlen seine eigenen Erfahrungen in diesem Bereich zu machen.

 

Das Arbeitsfeld "Kinder- und Jugendheim"

Seit dem 11.11.24 darf ich mein Praktikum in einem Kinder- und Jugendheim absolvieren, in denen zur Zeit Kinder- und Jugendliche im Alter von 13-18 Jahren untergebracht sind. Auch die Kinder- und Jugendhilfe ist im SGB VIII in dem §34 verankert und geregelt. Dadurch haben die Kinder und Jugendlichen ein Recht zur Heimerziehung und sonstigen Wohnformen. Die Heimerziehung verfolgt in erster Linie das Ziel, dass die Kinder und Jugendlichen wieder zurück in die Herkunftsfamilien eingegliedert werden können. Ein weiteres Ziel der Heimerziehung ist die Vorbereitung des Kindes und der Jugendlichen auf ein selbständiges Leben.

In diesem Beitrag möchte ich euch in eine Alltagssituation mitnehmen. Es ist Dienstag. Meine Schicht beginnt ab 12 Uhr. Ab 13:10 Uhr gibt es Mittagessen. Nach dem Mittagessen findet die Hausaufgabenzeit von 14-15 Uhr statt. In dieser Zeit helfe ich dem ein oder anderem Kind bei ihren Hausaufgaben. Dazu zeigen die Kinder-und Jugendlichen im Alter von 13-16 Jahren dem jeweiligen Betreuer ihr Hausaufgabenheft, wo die zuständige Lehrkraft notiert und signiert hat, welche Hausaufgaben für den Tag aufgegeben wurden. Einem Jungen helfe ich z.B. bei den Englisch Hausaufgaben und dem anderen Mädchen lese ich ein Diktat vor. Ist die Hausaufgabenzeit vorbei, darf ich im besten Fall einen gemachten Dienst des Kindes/Jugendlichen signieren. Die Dienste rotieren wöchentlich. Zeit um den jeweiligen Dienst zu machen, haben die Kinder und Jugendlichen von Sonntag bis Mittwoch. Ist der jeweilige Dienst am Mittwoch bis 18 Uhr nicht angefangen worden, verliert die Person 5 Euro des Taschengeldes und der Dienst wird für die anderen frei gegeben um sich so 5 Euro dazu zu verdienen (Diese Regel wurde von den Kindern und Jugendlichen selbstständig beschlossen bei Nichteinhaltung der Dienste). Das klappt mal gut und mal nicht. Dies hilft den Kinder und Jugendlichen dabei ihre Zeit selbstständig zu planen und zu strukturieren. Am Abend darf ich ein Mädchen zur Traumatherapie fahren, wenn mein Dienst bis dahin geht. Meine Praktikumstage sehen immer unterschiedlich aus. Eine klassische Dienstzeit von mir ist von 12 Uhr bis 20 Uhr. Auch im Kinder- und Jugendheim ist kein Tag wie der andere. In naher Zukunft darf ich bei einem Hilfeplangespräch (HPG) mit dabei sein. Darauf freue ich mich und bin gespannt wie das HPG verlaufen wird. 

 

Abschließend kann ich sagen, dass ich mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen kann, nach meiner Ausbildung zur Erzieherin, in diesem Arbeitsfeld tätig zu sein. 

 

Foto aufgerufen am 24.04.2023 https://pixabay.com/de/photos/menschen-papier-erwachsener-hand-3305707/

Text verfasst von Sharlien Lazara Boudewijns (FSP 24), 01.12.24


Förderschule


Auf Förderschulen werden ausschließlich Schüler :innen beschult, denen nachweislich durch das Schulamt eine Bildungs-, Entwicklungs- und /oder Lernstörung attestiert wurde. In Niedersachsen haben Eltern ein Wahlrecht, ob sie ihr Kind in einer allgemein bildenden oder an einer Förderschule unterrichten lassen möchten. In der Förderschule wird das Kind nach einem individuell angepassten Förderplan unterrichtet. Dieser Plan wird in Zusammenarbeit mit den Schüler :innen , Eltern, Lehrer :innen und ggf. weiteren Einrichtungen / Institutionen erstellt und regelmäßig überarbeitet. Der Individualplan beinhaltet sowohl die Förderung der intellektuellen als auch der sozialen Fähigkeiten. Neben den Lernfächern, wie z.B. Mathe, Deutsch etc. werden auch Aussagen zum Erwerb lebenspraktischer Kompetenzen (An- und Ausziehen, wetterangepasste Kleidung tragen, regelmäßiger  rechtzeitiger Toilettengang etc.) festgehalten. Aktuell werden maximal acht Schüler : innen in einer Förderschulklasse gemeinsam unterrichtet. Aktuell sollen 2028 die Förderschulen endgültig in Niedersachsen geschlossen werden.

Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung


In Einrichtungen für Menschen mit Behinderung arbeiten neben Erziehern noch Therapeuten, wie z.B. Logopäden oder Physiotherapeuten, die auf die Defizite speziell eingehen können.

Anders als in einer Integrationseinrichtung sind dort ausschließlich Kinder/ Jugendliche/ Erwachsene, die eine Behinderung aufweisen. Um in diesem Bereich arbeiten zu können, benötigt man eine Zusatzqualifikation zur/m "Heilpädagogin/en".

Ganztagsschulen


Auch in Ganztagsschulen kann man als Erzieher arbeiten, um den Kindern weitreichendere Möglichkeiten zu bieten. Als Erzieher bringt man in die Ganztagsschule Lernbereiche ein, die im normalen Lehrplan nicht aufgeführt werden oder in denen man mit erzieherischen Fähigkeiten unterstützen kann.

Es geht hierbei um Themen wie Chancengerechtigkeit, Selbstständigkeit und verantwortliches Handeln. Zusätzlich gibt es viele Möglichkeiten, sich kreativ auszuleben z.B. beim Töpfern, Werken etc. Oft werden diese Inhalte in Projekte eingearbeitet, die sich zusätzlich an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder orientieren.

Integrationskindergärten und -horte


Die Integrationskindergärten bzw. -horte sind im Prinzip ähnlich, wie die Regelkindergärten und Horte. Allerdings wird sich in diesem Bereich auch mit Kindern beschäftigt, die geistige und körperliche Schwächen aufzeigen und daher an einer Behinderung leiden.

Hierbei ist zu beachten, dass man als führende Person (z.B. Gruppenleitung) eine Zusatzausbildung im Bereich "Heilpädagogik" machen müsste.

Kinderkrippe


In eine Kinderkrippe kommen Kinder oftmals ab einem Alter von 10 bis 18 Monaten. In manchen Kinderkrippen können Kinder/Säuglinge auch schon ab einem Alter von 6 Monaten diese besuchen. Bei der Arbeit in einer Kinderkrippe sind viele pflegerische Aufgaben gefragt, wie zum Beispiel das Unterstützen beim Essen, oder auch das Wickeln. Diese Aufgaben haben in der Krippe einen höheren Stellenwert, als im Elementarbereich, da die Krippenkinder hierbei mehr Unterstützung benötigen. Des weiteren basiert die pädagogische Arbeit mit Krippenkindern vor Allem im Bereich der Wahrnehmung und weitern Angeboten, indem die Kinder sich selbst und Ihre Umgebung wahrnehmen können.

Aus der Krippe werden die Kinder mit 3 Jahren entlassen, da sie ab dann in eine Elementargruppe wechseln.

Kindertagesstätte


Im Allgemeinen ist eine Kindestagesstätte eine Einrichtung der öffentlichen und privaten Bildung des Kindes und dient zusätzlich zur Kinderbertreuung.

 

Es gibt 3 verschiedene Betreuungszeiten:

Teilzeitbetreuung: entweder vor-oder nachmittags

Verlängertes Vormittagsangebot: meist von ca. 8:00 - 14:00 Uhr (mit Mittagessen)

Ganztagesbetreuung: von morgens bis spät nachmittags (mit ggf. Kaffeestunden)

 

Es werden Kinder im Alter von 1 - 6 Jahren betreut. Die Betreuung erfolgt in Anlehnung an verschiedene Lernbereiche (z.B. Bewegung, Natur- und Lebenswelt, Mathematische Grundkenntnisse...etc.)

Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen


Hauptsächlich werden in Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, Aktivitäten für die Kinder und Jugendliche angeboten und durchgeführt. Hier sind alle im Alter von ca. 8-27 Jahren wilkommen. Eine besonderes Augenmerk der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist die Subjektorientierung und Freiwilligkeit.

Die Arbeitszeiten sind sehr variabel, da die Einrichtungen individuell geöffnet haben.

Kinder- und Jugendpsychiatrie


Es gibt drei verschiedene Formen der Kinder- und Jugendpsychiatrie:

1. stationär: hier sind die Patienten dauerhaft untergebracht und werden mit Therapien, Unterricht und Mahlzeiten versorgt.

2. Tagesklinik/teilstationär: hier sind die Patienten tagsüber anwesend und haben in der Einrichtung Therapie und Unterricht.

3. Ambulanz (für Erzieher nicht relevant): ausschließlich psychiatrische und psychologische Behandlung.

Mutter-Kind-Heim


Ein Mutter-Kind-Heim ist eine gemeinsame Wohnform für Mütter/Väter und ihren Kindern unter 6 Jahren. Die Aufgabe der Einrichtung ist die Förderung der Erziehung. In einem Mutter-Kind-Heim leben junge Schwangere/Mütter und Väter, die aufgrund ihrer Persönlichkeitsentwicklung noch Unterstützung für sich und bei der Pflege und Erziehung ihrer Kinder benötigen. 

Das Ziel ist es eine Zukunftsperpektive zu schaffen, selbstständige Lebensbewältigung im Alltag, Veranwortungsübernahme und Bewältigung der Erziehungsaufgaben.

Die Erzieher begleiten den gesamten Tagesablauf.

Schulhorte


Im Schulhort oder auch kurz "Hort" werden die Kinder im Alter von 6-14 Jahren betreut, das heißt von der 1.-6. Klasse.

Zu den Aufgabengebieten gehören neben der Essensausgabe (Mittagessen und ggfs. Kaffeerunde), der Hausaufgabenbetreuung, der Unterstützung der Eltern in Erziehungsfragen, auch die sinnvolle Freizeitgestaltung und die individuelle Entwicklungsförderung der Kinder.

Die Arbeitszeiten liegen zwischen ca. 11.30 und 18.00 Uhr. Diese können allerdings von Einrichtung zu Einrichtung variieren und hängen vom Bedarf der Betreuung ab.

Wohngruppe


Eine Wohngruppe ist eine moderne Form des Kinder- und Jugendheims. Das Ziel einer solchen Einrichtung ist es Kindern in schwierigen Lebenslagen zu helfen und ein Zuhause für Kinder und Jugendliche zu schaffen. In einer Wohngruppe wohnen die Kinder 24 Stunden am Tag. Somit gibt es in diesem Arbeitsfeld einen Schichtdienst. Da die Wohngruppe das Zuhause für die Kinder ist, ist sie somit auch der Ort an dem die Kinder ihre Freizeit als auch ihre Privatsphäre genießen können. Als Fachkraft unterstützt man die Kinder beispielsweise bei schulischen Aufgaben, kocht mit ihnen gemeinsam, oder gestaltet Angebote mit und für die Kinder. Grundsätzlich bereitet man hier die Kinder auf ein selbstständiges Leben vor. Außerdem finden für jedes einzelne Kind regelmäßige Hilfeplangespräche statt, in denen die Lebenssituation des Kindes analysiert wird, um für das Kind bestmögliche Ziele zusetzen und Probleme zu mildern.